- Luria
- Luria,1) Isaak ben Salomo Aschkenasi, genannt Ari (»heiliger Löwe«), jüdischer Kabbalist, * Jerusalem 1534, ✝ Safad 1572; wurde in Ägypten (Kairo) erzogen; lebte ab 1569/70 in Safad. Mit seiner Neuinterpretation der Kabbala gab Luria der Spätkabbala die Form, in der sie in der Folge rezipiert wurde. In ihrem Zentrum stehen die Lehre von der »Selbstbeschränkung« Gottes, durch die die Erschaffung des Universums ermöglicht wurde, und die Vorstellung von der »Welt der Vollendung«, die in messianischer Zeit anbrechen wird. In der religiösen Praxis betont Luria den Geist tiefer Frömmigkeit, in dem die religiösen Ge- und Verbote erfüllt werden sollen sowie die Askese. Seine Lehren sind v. a. durch die Werke seines Schülers C. Vital bezeugt.G. Scholem: Die jüd. Mystik in ihren Hauptströmungen (31988).2) Salvador Edward, amerikanischer Mikrobiologe italienischer Herkunft, * Turin 13. 8. 1912, ✝ Lexington (Massachusetts) 6. 2. 1991; emigrierte 1940 in die USA (1947 naturalisiert); ab 1959 Professor am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge; arbeitete v. a. über Bakteriophagen. Für seine Erkenntnisse über den Vermehrungsmechanismus von Viren und deren genetische Struktur erhielt er (mit M. Delbrück und A. Hershey) 1969 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
Universal-Lexikon. 2012.